ökum. Stift Börstel

Die Anfänge und Wurzeln des Klosters lagen in Menslage, doch 1250 zog es von Menslage nach Börstel um. Von Johanna Pointke, Stiftskapitularin aus Börstel, erfahren wir etwas über die Geschichte und Entstehung des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters. In einer Legende heißt es, dass die Madonna dreimal aus Menslage verschwand. Jedes Mal wurde sie im Wald in Börstel wiedergefunden. Das wurde als Zeichen verstanden. Wenn die Heilige Maria, Patronin des Klosters nach Börstel will, muss das Kloster umziehen, daraufhin entstand das Kloster in Börstel. Mittlerweile ist die seit 400 Jahren durchgängig ökumenische Gemeinschaft in Börstel eine der ältesten ökumenischen Gemeinschaften. Das Miteinander der Konfessionen bedeutet heute eine Zusammenarbeit, die zukunftsweisend ist.

Am Ende des Dreißigjährigen Krieges, dem Westfälischen Frieden, wurde bei einer Visitation festgestellt, dass die zehn Zisterzienserinnen sich damals in fünf evangelisch-lutherische, zwei katholische und drei Schwestern, die sich zu keinem Glauben zuordnen konnten, aufgeteilt hatten. Als mit dem Friedensvertrag die Umwandlung des Zisterzienserinnenklosters in ein Freiweltliches Stift festgelegt wurde, hatte man diese Verteilung in die Stiftsstatuten übernommen. Damit wurde vor 400 Jahren, die ökumenische Gemeinschaft in Börstel gegründet. Noch heute hat das Kapitel Plätze für acht evangelische und zwei katholische Kapitularinnen.

Seit Jahrhunderten wird in dem Stift in ökumenischer Gemeinschaft das Lob Gottes gesungen, gebetet und gearbeitet.

Äbtissin Britta Rook kennt die Abläufe. Das Stift ist wie vor 800 Jahren eine geistliche Gemeinschaft, doch es ist freier als ein Ordenskloster. Jede Kapitularin  hat ihren eigene Wohnung. Zweimal am Tag treffen sich die ansässigen Kapitularinnen zu Stundengebeten. Das Stift ist ein spiritueller Ort und bietet Möglichkeiten, an Einkehrzeiten oder auch an Seminaren teilzunehmen.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts bietet das Stift in Jugendgästehäusern Räumlichkeiten für Tagungen und Bildungsveranstaltungen. Anfang des 21. Jahrhunderts kam eine Tagungsstätte mit moderner Seminarausstattung und 28 Betten hinzu. So dass das Stift heute für über 70 Personen Übernachtungsmöglichkeiten bietet. Gerne wird das zusätzliche Angebot des Stiftes von Betrieben und kirchlichen Gruppen für Seminare und Ausbildungen genutzt. Aber auch für individuelle Einkehrzeiten und Familientreffen gibt es hinreichend Räumlichkeiten. Damit verleiht das Angebot dem geschichtsträchtigen Ort auch eine Perspektive in die Zukunft.

Mitmachen und Gewinnen!